Der Waldkindergarten
Entstanden sind die ersten Waldkindergärten eher zufällig in den 1950er Jahren in Dänemark. Einer Waldtour zur Erkundung der natürlichen Umgebung schlossen sich immer mehr interessierte Kinder an, sodass auch das Elterninteresse an dieser neuen Form der Kinderbetreuung wuchs. Diese Form der Betreuung fand 1968 auch in hierzulande erste Anhänger, derzeit bestehen etwa 350 Waldkindergärten in Deutschland, auch in der Nähe von Potsdam. Die Gruppenstärke einer solchen naturnahen Einrichtung unterscheidet sich von der der Regelbetreuung. Auf zwei Erzieherinnen kommen etwa 15-20 Kinder im Kindergartenalter in altersgemischten Gruppen.In diesem Kindergarten geht es vor allem darum, die Natur kennenzulernen und sie hautnah zu erfahren. Der Lebensraum von Pflanzen und Tieren wird mit den Menschen geteilt, Rücksichtnahme auf das Umfeld wird spielerisch erlernt, die Kinder werden umweltsensibel. Spiel und Bastelarbeiten hängen von den Materialien ab, die jahreszeitlich zur Verfügung stehen. Neben ein wenig Werkzeug gibt es kaum Hilfsmittel zur Kreativität. Motorik, Fantasie und die Nutzung der Sinne werden geschult, die Kinder bewegen sich in hohem Maße und sind körperlich aktiv. Jede Regenpfütze und jeder Baumstamm wird so zum Spielgerät. Mit der an das Wetter und die anderen Umstände angepasste Kleidung sind die Kinder ausschließlich im Freien. Nur für Notfälle und extreme Wetterbedingungen gibt es eine Unterschlupfmöglichkeit. Manche Waldkindergärten haben einen Bauwagen oder eine Schutzhütte für diese Zwecke.
Pädagogische Konzepte
Tipp:
Infans-Konzept der FrühpädagogikEinige Einrichtungen in Potsdam (z.B. die "Inselmäuse KiTa" oder der "Havelsprotten Hort") orientieren sich pädagogisch zudem am Infans-Konzept der Frühpädagogik, bei dem es sich um ein Konzept auf Basis der aktuellen Forschungslage in Pädagogik, Entwicklungspsychologie und Neurowissenschaften handelt. In seinem Rahmen werden konkrete Erziehungsziele festgelegt und formuliert, es wird mit der Kraft und den Ressourcen der Kinder gearbeitet und ihrer individuellen Entwicklung achtsam gefolgt.