Pädagogische Kindergartenkonzepte in Potsdam
Die Tageseinrichtungen für Kinder in Potsdam sind, ebenso wie jeder deutsche Kindergarten, nach unterschiedlichen pädagogischen Konzepten ausgerichtet, die für den Laien zunächst unklar sein können. Wer sich damit befasst, welcher Kindergarten für sein Kind in Potsdam besonders geeignet sein kann, der darf sich an der nachfolgenden Liste orientieren, die zur Entscheidungsfindung Hilfestellung bieten will.In Potsdam als Landeshauptstadt von Brandenburg richten sich die pädagogischen Konzepte der Kinderbetreuung generell nach der Eröffnung von sechs Bildungsbereichen für alle Kinder. Diese sind die Bereiche "Körper, Bewegung und Gesundheit", "Sprache, Kommunikation und Schriftultur", "Musik", "Darstellen und Gestalten", "Mathematik und Naturwissenschaft" sowie der Bildungsbereich "soziales Leben". Das pädagogische Personal fördert im Rahmen der Kinderbetreuung zudem elementare Bereiche der kindlichen Entwicklung. Diese Entwicklungsbereiche umfassen den Spracherwerb, die Körpermotorik, die Hand- und Fingermotorik, die kognitive Entwicklung mit der Entwicklung von Handlungsstrategien, Aufmerksamkeit, Konzentration und Spielverhalten sowie die soziale und emotionale Kompetenz.
In den verschiedenen Einrichtung der Kinderbetreuung in Potsdam werden die Bildungs- und Entwicklungsbereiche durch unterschiedliche pädagogische Ansätze umgesetzt. Somit verfügt jede Einrichtung der Kinderbetreuung in Potsdam über ein eigenes pädagogisches Profil mit einem indivduellen Konzept. Die Profile und Konzepte können auf unterschiedlichen pädagogischen Ansätzen basieren. In Potsdam finden sich Betreuungseinrichtungen mit reformpädagogischen Ansätzen aus der Montessori-, Waldorf-, Reggio- und Fröbel-Pädagogik. Aber auch pädagogische Konzepte wie der Situations- und der situationsorientierte Ansatz, die offene Arbeit, die interkulturelle Erziehung, die integrative Pädagogik und das Konzept "Wald Kindergarten" sind in den Einrichtungen in Potsdam in unterschiedlichen Konstellationen zu finden.Pädagogische Konzepte, die es in einem Kindergarten in Potsdam gibt, sind bindend für alle Mitarbeiter der Einrichtung und gelten auch für Zivildienstleistende oder Praktikanten, die im jeweiligen Kindergarten oder der Kindertageseinrichtung arbeiten. Diese Grundlagen sind nach § 22a des KifoeG schriftlich zu fixieren und bezeichnen die schwerpunktmäßige Arbeit einer Einrichtung, die Kooperation mit Eltern und Erziehungsberechtigten und bieten eine Art Qualitätsstandard, der die Entscheidung für den richtigen Kindergarten vereinfachen soll.
Pädagogische Konzepte
- Die Fröbel Pädagogik nach Friedrich Wilhelm August Fröbel räumt dem freien Spiel einen zentralen Stellenwert ein. Spiel- und Lernmaterialien sollen das freie Spielen als zentrale Lebensform des Kindes unterstützen. Der Kindergarten "Benjamin Blümchen KiTa" orientiert sich in Potsdam an drei Schwerpunkten der Pädagogik Fröbels (220 Kinder im Alter von 0 Jahren bis zum Eintritt in die Schule), und auch der Kindergarten "Sternchen KiTa" arbeitet nach dem Konzept Fröbels (272 Kinder zwischen 0 Jahren bis zum Grundschulalter).
- In der Montessori Pädagogik nach der italienischen Ärztin und Pädagogin Maria Montessori lautet der zentrale pädagogische Ansatz "Hilf mir, es selbst zu tun". Das selbstbestimmte Lernen der Kinder steht im Mittelpunkt, es erfolgt weniger eine Führung und Lenkung durch das Erziehungspersonal als eine individuell fördernde Unterstützung. Nach der Montessori Pädagogik arbeiten in Potsdam die "Zwergenland" KiTa (61 Kinder, 0 Jahre bis zum Schuleintritt) ebenso wie der Kindergarten "Montessori Kinderhaus Drewitz" (128 Kinder zwischen zwei Jahren und Schuleintrittsalter), der Kindergarten "Kinderland KiTa" (128 Kinder, 0 Jahre bis Schuleintritt)und die "Rappeliste KiTa" mit 66 Kindern (zwei Jahre bis Grundschulalter).
- Im Rahmen der integrativen Pädagogik werden Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam betreut. Die Kinder werden in besonderer Weise individuell gefördert, profitieren voneinander und entwickeln so ein ausgeprägtes Sozialverhalten, Toleranz und Hilfesbereitschaft. Die Integrationskita "Am Kanal" (143 Kinder, wenige Monate bis Schuleintritt) und die Integrationskita "Sonnenland" (240 Kinder, 0 Jahre bis Schuleintritt) bieten eine Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderungen in Potsdam an.
- In der interkulturellen Erziehung liegt der Schwerpunkt auf einer Betreuung von Kindern mit ganz unterschiedlicher kultureller Herkunft. Das gegenseitige Kennenlernen der verschiedenen Kulturen, die Sprachförderung und das Begreifen der kulturellen Vielfalt als Chance stehen im Mittelpunkt. Interkulturell arbeitende Betreuungseinrichtungen sind in Potsdam zum Beispiel der Kindergarten "Kinderland" KiTa (187 Kinder, 0 Jahre bis Schuleintritt).
- Im Rahmen der Reggio Pädagogik (nach der italienischen Stadt Reggio Emilia) steht das Kind als "forschendes Wesen" im Mittelpunkt einer Erziehung, die zum Experimentieren, Entdecken und Gestalten anregen will. Die Kunsterziehung hat einen zentralen Stellenwert, Spielzeug ist vor allem in Form von Werkzeugen und Materialien wie zum Beispiel Pinsel, Holz, Lehm, Farbe usw. vorhanden. Es finden viele Projektarbeiten statt und die Erzieher haben die Rolle von Erziehungsbegleitern und Dialogpartnern. Der Kindergarten "Kichererbsen KiTa" (30 Kinder zwischen 0 Jahren und Schuleintritt) arbeitet in Potsdam auf Basis der Reggio Pädagogik.
- Nach dem situationsorientierten pädagogischen Ansatz nach Armin Krenz funktionieren in Potsdam etwa der Kindergarten "Pittiplatsch KiTa" (28 Kinder, zwei Jahre bis Schuleintritt), die "Regenbogenland KiTa" (180 Kinder, 0 Jahre bis Grundschulalter) und die der Kindergarten "Sonnenblume KiTa" (131 Kinder, 0 Jahre bis zum Schuleintritt). Es handelt sich dabei um einen ganzheitlichen pädagogischen Ansatz,in dem die individuellen Erfahrungen und Erlebnisse jedes Kindes Berücksichtigung finden und die Erzieher selbst Lehrende und Lernende zugleich sein sollen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf einer Vernetzung von Kindergarten und Außenwelt, um künstlich geschaffene Situationen möglichst zu vermeiden.
- Der Wald Kindergarten ist ein aus Skandinavien stammendes Konzept, in welchem die Kinder fast ausschließlich in der freien Natur betreut werden. In dieser Art Kindergarten wird vor allem mit den in der Natur bzw. im Wald zu findenden Materialien gespielt, und die aktive Bewegung nimmt einen hohen Stellenwert ein. Die Natur mit ihren ökologischen Zusammenhängen zu begreifen und Kreativität, Grob- und Feinmotorik zu schulen sind vorrangige Ziele der Naturpädagogik im Wald Kindergarten. Viele Einrichtungen für die Kinderbetreuung bieten in Potsdam Waldtage oder den Wald Kindergarten/die Waldschule als zusätzliches pädagogisches Angebot an. Dies ist zum Beispiel in der "Vielfalt" KiTa (81 Kinder, ein Jahr bis Schuleintritt), der "Sonnenschein" KiTa (165 Kinder, 0 Jahre bis Schuleintritt) oder der "Spielhaus" KiTa (72 Kinder, zwei Jahre bis Schuleintritt) der Fall. In der "Spatzenhaus" KiTa (222 Kinder, 0 Jahre bis Grundschulalter) ist zudem der "Wald Kindergarten Potsdam" integriert.
- Die Waldorf Pädagogik, basierend auf der anthroposophischen Lehre nach Rudolf Steiner, besitzt als wesentliche Merkmale künstlerische und praktische Elemente der Erziehung. Das Spielzeug besteht zu einem großen Teil aus Naturmaterialien und soll die Kreativität in besonderem Maße fördern. Freies Spiel und feste Rhythmen in der Zeitgestaltung sind weitere Merkmale der Waldorf Pädagogik. In Potsdam gibt es den nach der Waldorf Pädagogik arbeitenden "Waldorf Kindergarten" (49 Kinder, ab 30 Monaten bis zum Schuleintritt), und auch die KiTa "Freie Waldorfschule" basiert auf der Waldorf Pädagogik (160 Kinder ab zwei Jahren).
Tipp:
Infans-Konzept der FrühpädagogikEinige Einrichtungen in Potsdam (z.B. die "Inselmäuse KiTa" oder der "Havelsprotten Hort") orientieren sich pädagogisch zudem am Infans-Konzept der Frühpädagogik, bei dem es sich um ein Konzept auf Basis der aktuellen Forschungslage in Pädagogik, Entwicklungspsychologie und Neurowissenschaften handelt. In seinem Rahmen werden konkrete Erziehungsziele festgelegt und formuliert, es wird mit der Kraft und den Ressourcen der Kinder gearbeitet und ihrer individuellen Entwicklung achtsam gefolgt.